Hackfleisch in Polen 3 von Leah aus Rees

Da sitzt der Typ, der den anderen umgebracht hat. Die gleiche Lederjacke, der gleiche Rucksack. Mir ist mulmig zumute. Halt die Augen offen, Wildson, sage ich zu mir selbst. Du darfst auf keinen Fall… „Alles okay bei Ihnen?“, unterbricht jemand meine Gedanken. Der Mörder. Er greift in seinen Rucksack und bringt mein Herz wie wild zum Rasen. Ich sehe mich selbst als brutal zerhackte Leiche enden. Doch er zieht bloß eine Thermoskanne mit einem dreieckigen Henkel raus. War offenbar doch kein Messer. Er war es schon mal nicht, musste bestimmt nur sein Flugzeug erwischen und ist deshalb weggerannt. Ich bin eine Niete.

Mein erster Tag in London fängt auch nicht besonders gut an. Ich remple einen jungen Mann an, ungefähr in meinem Alter. Er trägt eine Polizeiuniform und ein Namensschild, auf dem „Decker“ steht. Decker begleitet mich zur Station und zeigt mir mein Büro.

In den ersten sieben Monaten bekam ich nur lahme Fälle, wie zum Beispiel Ohrring-Diebstähle. Immer wieder mal dachte ich in der Zeit auch an den seltsamen Fall in Polen.

Fortsetzung folgt…

Leah