Ich lebe in einer Stadt, die sehr kurios ist.
Ein Junge hält in einem kleinen Stall, der nicht mal einem Hund gefallen würde, ein Huhn und eine Taube.
Ich denke jedes mal, wie man ein Huhn mit einer Taube zusammen leben lassen kann.
Dann ist noch ein Taxifahrer, der laut Musik hört, wenn ich schlafen möchte, bei dem ich mir jedes mal denke: „Flieg vom Balkon, Danke.“
Die Menschen sind hier sehr kurios. Ich selber gehöre zu diesen Menschen,weil ich auch sehr komisch bin.
Aber diese Stadt hat auch gute Sachen. Wir haben nicht zu wenig Läden, wir haben geile Fastfood Restaurants und viel Natur.
Die Schulen sind sehr streng, aber manchmal haben sie auch gute Phasen – zum Beispiel gibt es hier Lehrer, mit denen man lachen kann. Aber eigentlich ist unsere Schule auch sehr asozial.
Viele Menschen aus Vreden rauchen. Eigentlich jeder. Also fast. Aber nur fast. Zwölfjährige fangen an zu trinken und Sechzehnjährige verticken Drogen.
Viele Jugendliche haben Messer, was ziemlich krank ist, dafür dass sie zwischen 10 und 16 sind.
Wir haben hier viele Schlägereien und Drohungen.
Meine Stadt beschreibe ich so: Vreden ist sehr komisch; Vreden kann gefährlich sein; Vreden würde ich nicht als gute Stadt bezeichnen.
Aber gäbe es all diese schlimmen Geschichten nicht, weiß ich, dass sich niemand dafür interessieren würde. Wer will eine Stadt, die langweilig ist?
Heute sitze ich – genau jetzt – in diesem Raum und schreibe diesen Text. Ich denke nach, was ich für Geschichten erleben würde, wäre ich nicht hier.
Die Erlebnisse, die hier passiert sind, machen diese Stadt besonders und das finde ich gut. Diese Stadt wird dadurch besonders einzigartig.
Trotzdem würde ich nicht hingehen.
Gereon