Hackfleisch in Polen 1 von Leah aus Rees

Nick, kommst du?“, reißt es mich schlagartig aus den Gedanken.

Ja, Mom! Zwei Sekunden noch, bitte!“, rufe ich zurück. Nein, mein Name ist nicht Nick. Mein Name ist Taylor. Nicolas (oder Nick, wie meine Familie und meine Freunde mich nennen) ist mein Zweitname. Aber wer kann ihnen verübeln, mich Nick zu nennen? Taylor ist nun mal kein typischer Name, erst recht nicht für Jungs.

Taylor, komm jetzt und nimm Deine Tickets mit!“, ruft meine Mutter hoch.

Moment, hat sie mich gerade Taylor genannt? Das kann drei Sachen bedeuten. Erstens: Sie ist traurig. Zweitens: Sie ist wütend. Drittens: Sie ist ungeduldig. In diesem Fall wohl eine Mischung aus allen Dreien. Ich ziehe heute nämlich aus meiner Heimatstadt Ottawa nach London, um meine Ausbildung als Kriminalkommissar fortzusetzen.

Nick, komm jetzt!“, ruft ausnahmsweise mal nicht meine Mutter, sondern meine kleine Schwester Jeannie. Sie ist 16 und somit acht Jahre jünger als ich.

Ich komme!“, rufe ich schnell runter, bevor ich mich in Probleme verwickle.

Als das Flugzeug abhebt, sehe ich meine tränenüberströmte Mutter und meine etwas weinerliche Schwester winken. Ungefähr eine Stunde später wache ich auf, weil etwas in meiner Jackentasche vibriert. Eine SMS von Jeannie!

Hey Nick! Ich wollte Dich noch daran erinnern, dass am Flughafen, an dem du zwischenlandest, 114 Läden inklusive Cafés sind. Und was ich gerade herausgefunden habe: Der Flughafen ist umgeben von einer wunderschönen Promenade. Viel Spaß noch! Wir vermissen Dich! Deine Jeannie!

Meine Schwester der Flughafenfreak! Angekommen in Polen entscheide ich mich gegen Shopping, aber für die Promenade. Joggen wird mir helfen, den Kopf klar zu kriegen. Mein erster Fall wird hier beginnen.

Fortsetzung folgt…

Leah