Tour de Schladern von Lena Marie aus Waldbröl

Hallo Leute, ihr wisst nicht, was mir vor zwei Wochen passiert ist!

Meine beiden besten Freundinnen und ich wollten mit dem Zug ganz gemütlich nach Köln fahren und dort zusammen shoppen gehen und in einem Restaurant etwas Leckeres essen, aber allein die Hinfahrt nach Schladern war die Hölle!

Die Mutter einer Freundin wollte uns drei dorthin bringen, aber dann fuhr ihr plötzlich auf einer engen Straße auf dem Schladernring ein roter Audi in die Seitentür. Wir drei mussten dann die halbe Strecke zu Fuß laufen. Das war der absolute Horror!

Als wir dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit am Bahnhof ankamen, war unser Zug logischerweise schon weg. Wir sagten uns, dass wir einfach auf die nächste Bahn warten können, aber dann merkte ich, dass ich meine Bahnfahrkarte zu Hause vergessen hatte. So ein Mist! Ich rief dann meine von all dem noch nichts ahnende Mutter an und sagte: „Mama, kannst du uns am Bahnhof abholen? Ich habe auch noch meine Fahrkarte vergessen.“

Ach, herrje, na gut, ich fahre direkt los.“

Nach zehn Minuten rief sie mich zurück und sagte mir, dass das Auto nicht anspringt. Der Tag konnte nicht noch schlimmer werden! Wir waren geschockt und wussten nicht, was wir jetzt tun sollten. Meine Freundinnen telefonierten ebenfalls mit ihren Eltern, aber die konnten uns leider auch nicht abholen. „Was für ein Mist! Was machen wir nun?“ fragte Eva.

Mittlerweile war es halb acht und um diese Uhrzeit fährt auch kein Bus mehr zurück nach Waldbröl. Dann standen wir bis kurz vor elf in Schladern, bis uns endlich der Vater meiner Freundin abholen konnte.

In der vorigen Geschichte habe ich euch das Bahn-Problem auf dem Land näher gebracht. Das noch größere Problem auf dem Land sind jedoch die Busverbindungen. Ich muss mich JEDEN Tag damit herumschlagen.

Ein Beispiel: Der 311er von Nümbrecht nach Waldbröl fährt nur zu den Schulzeiten. Das bedeutet morgens, mittags und nachmittags fährt jeweils nur EIN Bus.

Da ist nichts mit „abends mal feiern gehen und mit dem Bus nach Hause fahren“. Unsere Eltern können uns ja auch nicht jeden Samstag um zwei oder drei Uhr nachts im Club abholen. Früher gab es sogar mal drei Bahnlinien in Waldbröl. Heute fährt kein einziger Zug mehr.

Dazu kommen die langen und meist dunklen Fußwege von der Bushaltestelle bis nach Hause. Ich habe in meinem Bekanntenkreis jemand, der morgens vor der Schule zwei Kilometer durch einen dunklen Wald laufen muss, um den Bus zu erreichen. Ich glaube, das möchte niemand von uns.

Wir haben in der Schule auch schon Gespräche mit dem Bürgermeister geführt, aber das hat leider auch nichts verändert. Ich werde mich in Zukunft dafür einsetzten, dass an den Buszeiten etwas geändert wird.

Manchmal denke ich, die nehmen uns Jugendliche einfach nicht ernst.

 

Lena Marie