Das Tor in eine andere Welt von Oliver aus Bad Driburg

Kapitel 1

Dolunay ist ein 26-jähriger Mann und lebt in einer Großstadt namens Walford. Doch Dolunay ist anders als Andere. Er ist ein Magier. Jedoch lebt er nicht in einer unterirdischen Höhle oder in einer magischen Schule. Nein. Er lebt in einer kleinen Wohnung.

Einige Menschen merken, dass an Dolunay etwas anders ist. Und wenn ihn jemand fragt, ob er eine besondere Begabung habe, antwortet er immer: „Ich bin ein stinknormaler Mensch. Das einzige, was an mir nicht normal ist, ist, dass ich sehr gerne Quark esse. Und wenn kein Quark mehr im Kühlschrank ist, dann werde ich zur Furie. Doch das passiert eher selten, da ich jeden Donnerstag einkaufen gehe“. Eines Tages war es wieder soweit. Er ging einkaufen. Auf dem Weg dorthin sah Dolunay etwas, was sein ganzes Leben verändern würde.

Er sah Deutsche, die einen Farbigen verprügelten. Sie beleidigten ihn außerdem und sagten zu ihm: „Du scheiß Affe. Verpiss dich aus unseren Land!“. Doch Dolunay ging weiter. Der Supermarkt war nicht mehr weit entfernt. Jedoch musste Dolunay nun die Straße überqueren. Er hörte Geschrei. Dolunay konnte jedoch nur einzelne Wörter heraushören. Es war anscheinend eine weibliche Person, die schrie: „Du bist ein Junge und verkleidest dich als Frau! Ich schäme mich für dich!“. Doch anstatt etwas zu unternehmen, ging Dolunay weiter. Als er schließlich im Supermarkt ankam, bemerkte er Jugendliche, die einen Jungen schlugen. Der Junge war ungefähr in ihrem Alter. „Geh mal abnehmen, du Sau“, sagten sie zu ihm. Doch anstatt etwas zu unternehmen, ging Dolunay weiter. Als Dolunay schließlich mit seinen Einkäufen Zuhause ankam, hatte er Schuldgefühle. Er hätte etwas unternehmen müssen! Er hätte diesen Leuten helfen müssen! Schließlich kannte er doch das Gefühl ausgeschlossen und nicht akzeptiert zu werden. Dieses Gefühl prägte doch seine ganze Kindheit. Tage, Wochen, sogar Monate überlegte Dolunay, wie er diesen Leuten helfen kann. Er blieb Nächte wach und schlief nicht. Doch dies hat sich gelohnt: Er hatte die Idee, ein Tor zu einer Welt zu erschaffen, in der alle Menschen akzeptiert werden, wie sie sind. Und dafür nutzte er seine magischen Kräfte. Es hat lange gedauert, bis dieses Tor gebaut wurde. Doch nach langer Zeit wurde es geschaffen: Das Tor zu einer besseren Welt.

 

Kapitel 2

Dieses Tor kann jeder Mensch betreten, der reinen Herzens ist. Wenn man das Portal betritt, sieht man vor sich eine wunderschöne Wasserlandschaft. In der Mitte kann man eine Insel erkennen. Um auf dieser Insel zu gelangen, muss man den wahren, größten Wunsch laut nennen. Andernfalls kann man die Insel nicht betreten.

Dolunay packte seine Sachen. Er bereitete sich auf seine Reise vor. Angekommen, überlegte er sich seinen größten, wahren Wunsch und ging durch das Portal. Das Wasser rauschte und eine leichte Brise Wind kam ihn entgegen. Neben ihm ein rechteckiger Altar, auf dem eine Inschrift zu erkennen war: „Reinen Herzens bist du. Nun nenne deinen größten, wahren Wunsch“. Dolunay schloss die Augen und sagte: „Frieden!“. Als er seine Augen wieder öffnete, betrachtete er sein Werk. Doch etwas stimmte nicht. Die Bäume waren blätterlos wie im Winter. Sie lagen auf dem Boden und waren grau. Dolunay ging den Weg entlang. Der Weg führte ins Herz der Insel. Er betrat sein Haus und bemerkte, dass es schon recht spät geworden war. Er ging zu Bett und schloss die Augen.

Schemenhaft erkannte er etwas. Es machte Dolunay sehr viel Angst. Es sprach zu ihm: „Dolunay! Du hast eine gute Welt erschaffen. Doch die andere wird zu Grunde gehen! Ich zeige dir etwas…“. Dolunay wurde es dunkel vor den Augen. Doch auf einmal sah er etwas. Es war anscheinend die normale Welt. Seine alte Heimat. Doch das Bild verschwamm vor seinen Augen. Nun sah er brennende Häuser, viele Trümmer, Familien mit ihren Kindern, die weinten. Dolunay wurde es erneut schwarz vor den Augen. Er sah das Wesen wieder. „Ich gebe dir noch eine Chance“ sagte es zu ihm.

 

Kapitel 3

Der Wecker piepte. Dolunay stand auf. Sein Bauch knurrte. Er ging zum Kühlschrank und öffnete ihn. Es ist kein Quark mehr da. Er zog sich an und ging zum Supermarkt. Als er auf dem Weg dorthin war, sah er Deutsche, die einen Farbigen verprügelten und beschimpften. Dolunay hielt inne: Es war gar kein Traum gewesen. Das Tor, das Schattenwesen – alles ist wahr! Er ging zu den Deutschen und schrie sie an: „Möchtet ihr, dass ich euch so behandele? Haut ab“. Sie hatten Angst und rannten weg. Dolunay hätte schwören können, dass sie sich sogar in die Hose gemacht haben. Er ging zu dem Mann, der geschlagen wurde. Dolunay fragte ihn: „Alles okay?“. „Ja. Danke, dass du mir geholfen hast“, antwortete der Mann. Dolunay antwortete: „Kein Ding. Es ist mein Job“. Dolunay ging weiter. Der Mann, dem er geholfen hat, ging mit ihm. Sie überquerten die Kreuzung und hörten Schreie. „Du bist ein Junge und verkleidest dich als Frau! Ich schäme mich für dich“. Dolunay und der Mann blieben stehen. Sie hörten nach kurzer Zeit schnelle Schritte. Hervor kam eine Frau. „Komm mit uns. Wir akzeptieren dich, wie du bist“, sagte Dolunay. Die Frau kam mit ihnen. Im Supermarkt sahen sie einen Jungen, der von anderen Jugendlichen verprügelt wurde. Dolunay ging zu ihnen und sagte: „Könnt ihr nicht einmal die Leute so akzeptieren, wie sie sind? Es ist doch egal, ob dick oder dünn, ob dumm oder hässlich! Man ist wie man ist.“. Die Jugendlichen gingen davon. „Danke.“, sagte der Junge. „Ja, du hast uns allen geholfen. Wie können wir dir danken?“, fragte die Frau. „Helft den Leuten und schaut nicht nur zu, wenn sie beispielsweise beleidigt oder verprügelt werden. Helft diesen Leuten, wie ich euch geholfen habe“, antwortete Dolunay. Er ging in eine Ecke des Supermarktes, wo niemand war. Er schloss die Augen. Es erschien das Portal zur der besseren Welt. Dolunay lächelte und ging hindurch.

 

Oliver