Warum Samstagmorgen? von Emma aus Herzogenrath

Morgens, an einem Samstag im Frühling, werde ich wie sonst auch liebevoll geweckt. „Steh auf! Der Hund muss raus!“ Super, wir haben 7 Uhr 17 an einem Samstag und ich bin wach. Warum? Na wenn ich schon wach bin, kann ich auch rausgehen mit dem Hund, der nicht uns gehört, sondern einem Freund der Familie. Was soll ich anziehen? Eine Jeans. Nein, wir haben Samstag. Warum sollte ich also eine unbequeme und enge Hose anziehen? Also das rote Jumpsuite mit Flauschsocken. Ich gehe runter in den Flur, der Hund freut sich. Ich mich nicht. Ich hätte Netflix gucken können oder einfach weiterschlafen. Draußen rennt der Hund durch Büsche. Na toll, dann kann ich den Hund gleich nach Zecken absuchen. Im Wald, der wenige Meter entfernt ist, hab ich oft den Gedanken: Bitte Hund renn nicht los und spring in die Wurm! So heißt der Fluss, der durch den Wald fließt. Super, mein Handy ist leer und mir ist langweilig. Dann zähl ich eben … Bäume. 1, 2, 3, … Keine Lust mehr, das sind mir eindeutig zu viele. In einem Wald, der auch … ach keine Ahnung, wie viele Quadratkilometer groß ist, Bäume zu zählen, ist auch eine super Idee. Immerhin ist der Hund brav, bellt nicht. Er rennt bloß durch Büsche und sammelt Zecken auf. Eigentlich ist das Wurmtal, also der Wald, sehr schön. Wenig Menschen, viele Tiere. Das einzige Problem sind die Insekten, aber was soll man machen? Ich denke, die sind ganz normal in Wäldern. Ich lasse den Hund von der Leine und er kriegt ein bisschen Freilauf. Und was tut der Hund? Natürlich rennt er in den Fluss. Welche Freude, ein nasser, stinkender Hund. Wenn der Hund sich jetzt neben mir schüttelt, bin ich auch nass und rieche genauso schön. Dann geht es weiter an der Kläranlage vorbei und tiefer in den Wald. Hier ist eine schöne Stelle mit kleinen Steininseln im Fluss. Jetzt, da der Hund eh schon nass ist, kann ich auch Stöcke in den Fluss werfen und der Hund kann sie holen. Dann passiert, was natürlich passieren musste. Der Hund kommt aus dem Wasser, stellt sich neben mich und schüttelt sich, sodass gefühlt das ganze Wasser nur auf mich fliegt und er mir den Stock mehrmals gegen mein Knie schlägt. Danke, lieber Hund, für mein zukünftig blaues Knie.

Ich schaue auf meine Uhr. Schon 8 Uhr 47. Ich bin also schon über eine Stunde unterwegs. Ab nach Hause, an der Kläranlage vorbei, an den Büschen und dann raus aus dem Wald. Noch ein paar Meter bis zum Haus und schließlich durch die Haustür. Das alles samstags – früh am Morgen.

Emma