Viele scheinen das Wort mit einem oder mehreren Menschen zu verbinden. Andere wiederum mit einem Gefühl. Einige sagen, dass man sich Familie nicht aussuchen kann, andere sprechen dagegen. Aber was steckt dahinter? Ein guter Ansatz sind biologische Verwandte, Erziehungsberechtigte, die das Leben eines Kindes mit erzieherischen Maßnahmen beeinflussen, ihm Liebe und Zuneigung geben sowie versuchen, auf Bedürfnisse einzugehen. Damit sind oft Eltern gemeint oder Großeltern, sie sich zumindest bis zum 18. Lebensjahr um das Kind kümmern. Diese Perspektive bestätigt zwar die These, dass man sich Familie nicht aussuchen kann, lässt aber die Frage offen, ob Kinder in Heimen, ohne Eltern, keine Familie haben.
Andere sehen mehr die Freunde als Familie. Sie sind Bros und wissen mehr über einen als jeder Verwandte. Diese kann man sich zwar aussuchen, allerdings hat nicht jeder das Glück, so jemanden zu finden. (Außerdem ändern sich Perspektiven und Meinungen und damit auch Freundschaften.)
Gleiches gilt auch für einen Seelenverwandten bzw. Partner. Sich mit diesem zusammen zu tun und Kinder zu bekommen oder auch ein Haustier wird oft mit „eine Familie gründen“ assoziiert. Auch hier ist die Frage, was mit denen ist, die keine Kinder oder keinen Partner haben. Oder mit denen, die ihre Kinder ungewollt bekamen.
Was bei allen Theorien gleich ist, ist, glaube ich, das Gefühl, welches man bei diesen Menschen hat. Viele sagen auch „home is where your heart is“, was ich oft mit Familie in Verbindung bringe. Es ist das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, welches dir ein Mensch, Tier oder auch ein Ort geben kann. Man kann sich Verwandtschaft nicht aussuchen, aber Familie schon. Das Gefühl kann sich natürlich ändern und damit auch die Ansicht, was Familie ist und wer, was (wo) dazugehört.
Von Lea aus Hochneukirch