Schwein gehabt von Dana aus Waldbröl

Es ist viertel vor neun, überall ist es stockdunkel. Ich steige in den letzten Bus ein. Ein Wunder, dass ich ihn nicht verpasst habe. Überhaupt habe ich Glück, dass um diese Zeit noch was fährt. Das Leben auf dem Land ist Scheiße. Es gibt keine Bahn und der Bus kommt, wenn man Glück hat, alle zwei Stunden.

Als der Busfahrer meine Haltestelle ansagt, drücke ich auf den Haltewunschknopf. Ich steige aus in die Dunkelheit. Was mir jetzt noch Licht spendet, sind die Rücklichter des abfahrenden Busses. Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an die Dunkelheit. Nach und nach erkenne ich die Umrisse von Bäumen und mache mich auf den Weg durch die Nacht. Diesmal ist es jedoch anders.

Plötzlich fühle ich mich verfolgt. Ist er es? Aber er ist doch längst tot! Spukt sein Geist hier herum? Irgendwo knackt ein Ast, ein Windstoß lässt die Bäume knarren. Es ist unheimlich. Ich erinnere mich daran, dass meine Oma mir einmal erzählt hat, dass Hitler früher auf dem Reiterhof rechts vor mir seine Ferien verbrachte. Von dort aus soll er schlimme Pläne geschmiedet haben. Unter dem Haus soll immer noch ein Bunker sein. Man munkelt, dass dort auch Leute gefoltert wurden.

Ich gehe etwas schneller und höre in meinem Rücken eine Rotte Wildschweine den Weg überqueren. Glück gehabt. Doch nicht Adolfs Geist getroffen.

 

Dana