Fremder: Wo kommst du her?
Ich: Aus Schöppingen.
-Aha.
-In der Nähe von Ahaus.
-Ahaus…
-Bei Münster.
-Münster!
Ich glaub, ich wohn im Niemandsland,
Zwischen Münster und Holland unbekannt
Liegt ein Ort, der oft genannt
Ein Dorf wie jedes andere.
Mit Vorgärten als Fronten, die stetig sich verhärten,
Noch Kirchtoren als Pforten zu neuen, bessren Welten,
Drehn Windmühlen sich langsam und mit ihnen das Leben,
Mein Name auf der Parkbank wird dort noch lange stehen.
-Muss man auch nicht kennen.
Dort geht man nur zur Schule.
Und einmal im Jahr zur Kirmes und isst gebrannte Mandeln.
Und alle Leute sagen: „Was sollen bloß die Nachbarn denken?“ und „Gronau ist echt kriminell.“
Wo abends Ampeln still erlischen,
Weil kein Auto mehr verkehrt,
Suhlt man sich in der Idylle,
Fühlt man sich so aufgeklärt.
Lügen trügen stolz nach außen,
Pflüge wühln durch fremdes Sein,
Freundlich auf der Straße grüßend
Lebt man auf dem Land den Schein,
Lästert, weil sonst nichts passiert,
Wo sonst nur Gülle zirkuliert.
-Und, was machst du jetzt hier?
-Mal gucken.
Die weite Welt beginnt erst
Dort, wo ich Vertrautes überwinde,
Finde ich vielleicht auch den
Neuanfang passend zum Ende.
Eine Klatschmohnblume binde
Ich mir so um meine Hand,
Trag mit mir ein Stück Zuhause,
Laufe aus dem Niemandsland.
-Einfach mal raus aus dem Kaff und ab in die Großstadt! Was erleben. Da bist du richtig, hier bei uns.
Wo ich was erleben kann, kann ich noch nicht sagen.
Wohin es mich dann auch vertreibt, gravier ich meinen Namen
In die Parkbank, und nach Jahren
Schau ich, was geblieben ist
Von all den Dingen, die ich war,
Und all dem, was ich vermiss.
Ich: Ja. Wiedersehen.
Fremder: Tschau!
Dania