In einer kleinen Stadt im Münsterland
Zwischen mittendrin und Hinterland
Sind junge Menschen mit Geschichten
Ich höre hin
Und sie berichten
“Und was hörst du so?”
“Einiges” sage ich.
Ihre Sicht auf die Welt
Ihre Sicht auf eine Stadt
Ein “ich find’s schön hier”
Ein “ich bin enttäuscht von diesem Ort”
Ein gehört werden und Hören
Ein “Endlich komme ich zu Wort”
Hier bin ich mittendrin
In intimen, intensiven Informationen
In immer tiefer werdenden Dimensionen
Ein Dazwischen
Ein Verständnis
Ein Geheimnis
Eine Angst, die mich packt
Verhalten hake ich nach
Wie verhält sich das alles eigentlich
“Magst du es hier?” frage ich.
“Ja”.
“Und du?”
“Ich nicht”
Zwischen denen, die hier bleiben und denen, die gehen
Bleibt ein “ich war da”
Bleibt ein “bis zum nächsten Mal”
Zwischen den Stehengebliebenen und den Aufgebrochenen
Ein Bierchen
Ein um fünf Uhr Aufstehen, zur Schule und zur Arbeit
Ein Durchhalten
Ein Weitermachen
Ein Weg gegangen sein
Ein endlich bin ich angekommen
Was dazwischen ist, entscheidet
Was dazwischen war, verbleibt
Die einen gehen, die anderen bleiben
Am Ende zählt, was man dann schreibt
Eine Kneipe schließt
Ein Kino öffnet
Mein gegenüber verschließt sich
Ein anderer öffnet in Ruhe seine Zigarettenschachtel, zündet sich die Zigarette An, zieht intensiv daran und erzählt
Zwischen Jungen und Alten
Zwischen Zocken und Rente
Zwischen Aufbruch und Abbruch
Da ist ein Skateplatz
Da war ein Sommer
Da war auch mal eine Schlägerei und ein paar Jugendliche, die ein bisschen zu jung waren, Um schon Alkohol zu trinken
“Der Skateplatz?”
Der Skateplatz
Eine andere Welt
Hier gibt es Substanzen
und Substanz
Hier gibt es Sprünge, Aufkommen und Ankommen
Sie machen große Sprünge
Sie werden stetig besser
Ein Absprung in Aussicht
Der Absprung, der Aufprall
Das Ankommen, der Beifall
Einer ruft “ich hau dir aufs Maul”
Ein anderer läuft davon
Was dazwischen ist, entscheidet
Was dazwischen war, verbleibt
Die einen gehen, die anderen bleiben
Am Ende zählt, was man dann schreibt
Andere behütet, wie die Küken im Nest
Eine Zukunft vor ihnen
Wenn man sie nur lässt
Eine unbeschwerte Zeit
“Die Zukunft. Die wird gut”
Keine Eltern, die streiten
Keine Drogen, die verleiten
Ein Job, ein Haus, eine Perspektive
Die Suche und das Finden von Liebe
Die Liebe. Das Land.
Die Ferne. Die Stadt. Die Nähe.
Das Abgeschiedene. Das Geheime. Das Offensichtliche. Das Stetige. Das Gefährliche.
Das Vergessene. Das Einfache und das Schwere. Hier kommt dann alles zusammen.
“Hier siehst du Sachen, die glaubst du gar nicht “
“Das glaub ich dir”
Eine kleine Stadt im Münsterland.
Zwischen mittendrin und Hinterland
Dazwischen junge Menschen mit Geschichten
Ich hörte zu
Und ich schrieb
Ich blieb kurz da
Und etwas blieb
“Und was bleibt?”
“Einiges” sage ich.
Da waren Sorgen und Vorfreude
War ein “ich war dabei, ich hab’s gesehen”
Etwas wiederholt sich
Etwas anderes ist neu
Etwas war außerhalb und unerreichbar
Etwas war dazwischen und schon da
Und was dazwischen ist, entscheidet
Was dazwischen war, verbleibt
Die einen gehen, die anderen bleiben
Am Ende zählt was man dann schreibt
“Oder was man sagt“
“Oder was man sagt, das stimmt”